KI im Bildungswesen: Segen, Fluch oder akademischer Untergang?
Sind in der Zeit von KI und ChatGPT Prüfungen noch sinnvoll und wenn ja, wie können sie dann durchgeführt werden? Schulen und Hochschulen sind gefordert sich sinnvolle Lehrinhalte und Prüfungsformen zu erarbeiten. Gemeinsam wollen wir uns anhand eines Impulsvortrags den aktuellen Herausforderungen nähern und mit den Podiumsgästen mögliche Entwicklungen diskutieren.
Veranstaltungsort
FOM Hochschulzentrum NürnbergZeltnerstraße 19
Raum S16
90443 Nürnberg
Beschreibung
Bitte melden Sie sich auf der Webseite von Nürnberg Digital zu dieser Veranstaltung an: https://nuernberg.digital/programm/details/ki-im-bildungswesen-segen-fluch-oder-akademischer-untergang.html
Impulsvortrag "Lernen über und Lernen mit KI: Chancen und Herausforderungen"
Prof. Dr. Ute Schmid
KI-Systeme finden in immer mehr Lebensbereichen Anwendung und sind spätestens seit ChatGPT auch im Bildungsbereich angekommen. Für einen souveränen und sicheren Umgang mit KI-Systemen ist ein grundlegendes Verständnis von KI-Methoden, ihren Stärken und ihren Grenzen unverzichtbar.
Die Vermittlung von KI-Kompetenzen sollte ein grundlegendes Verständnis vermitteln, was KI-Methoden von Standardmethoden der Informatik unterscheidet und für welche Problembereiche sie angemessen sind. Insbesondere sollte der Bereich maschinelles Lernen adressiert werden. Basierend auf diesen Grundlagen kann verdeutlicht werden, wie sich Künstliche und menschliche Intelligenz unterscheidet, um unzutreffende Athropomorphisierung zu vermeiden. Es sollte deutlich werden, dass gelernte Modelle grundsätzlich nicht fehlerfrei arbeiten können und Verzerrungen in den Daten in den Modellen reflektiert werden können. Gleichzeitig sollte aber der Nutzen von maschinellem Lernen für viele Anwendungsbereiche, auch in der Bildung aufgezeigt werden.
Ein solches Grundverständnis von KI-Methoden ist auch für die Anwendung von KI-Tools im Bildungsbereich notwendig, damit bewertet werden kann, welche Tools sinnvoll sind und welche nicht. Im Vortrag wird zunächst eine Einführung in grundlegende KI Konzepte gegeben und nachfolgenden Einsatzmöglichkeiten von KI-Tools in der Bildung vorgestellt.
Podiumsdiskussion (19:30 Uhr)
Teilnehmer der Podiumsdiskussion sind:
- Prof.Dr. Karl-Heinz Gerholz (Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik der Otto-Friedrich Universität Bamberg)
„Es braucht keine Funktionsschulungen von KI, sondern die Stärkung der Selbstwirksamkeit von Lehrenden, KI-Tools zu erleben und didaktisch sinnvoll in Lehr-Lernprozessen einzusetzen. Mit technischen Funktionsschulungen verlieren wir das Wettrennen mit dem digitalen Fortschritt.“ - Markus Lötzsch (Geschäftsführer der IHK Mittelfranken),
- Dr. Horst Pongratz (Fachmitarbeiter für Informatik beim Ministerialbeauftragten FOSBOS)
„So selbstverständlich wie Taschenrechner heute an Schulen sind, so selbstverständlich werden in Zukunft KI-Werkzeuge an Schulen sein." - Prof. Dr. Ute Schmid (Lehrstuhl für Kognitive Systeme der Otto-Friedrich Universität Bamberg)
"Sinnvolle KI-Tools im Bildungswesen kosten Zeit und Geld und sollten evidenzbasiert sein. Die vermeintlich einfachen Lösungen im Bereich Predictive Analytics und Generative KI greifen zu kurz. Wir brauchen mehr Arbeiten zu Intelligenten Tutorsystemen, um Kinder individuell zu fördern. KI darf nicht dazu führen, dass wir das Primat des Didaktischen in der Bildung aus den Augen verlieren."
Moderation:
Prof. Dr. Klemens Waldhör (Professor für Wirtschaftsinformatik der Hochschule für Oekonomie & Management).
Bitte melden Sie sich auf der Webseite von Nürnberg Digital zu dieser Veranstaltung an: https://nuernberg.digital/programm/details/ki-im-bildungswesen-segen-fluch-oder-akademischer-untergang.html
Referent*innen
Prof. Dr. Ute Schmid
Prof. Dr. Ute Schmid ist Inhaberin des Lehrstuhls für Kognitive Systeme an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Seit mehr als 20 Jahren lehrt und forscht sie im Bereich Künstliche Intelligenz. Sie engagiert sich langjährig in der Vermittlung von Informatik-, speziell KI-Kompetenzen für Kinder, Jugendliche und hält Lehrkräftefortbildungen. Für Ihre Verdienste in der KI-Forschung, der Informatikvermittlung und der Förderung von Frauen in der Informatik wurde sie 2023 zum GI Fellow ernannt.
Prof. Dr. Karl-Heinz Gerholz
Karl-Heinz Gerholz, Prof. Dr., hat die Professur für Wirtschaftspädagogik an der Universität Bamberg inne und ist dort Sprecher des Zentrums für Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören digitale Didaktik insbesondere in der beruflichen Bildung und, zivilgesellschaftliches Lerenn und educational management. Er hat in den letzten jahren nationale und internationale Forschungsprojekte zu digitalen Bildung geleitet und verfolgt dabei den Ansatz einer gestaltungsorientierten Bildungsforschung.
Dr. Horst Pongratz
Dr. Horst Pongratz, StD., ist Lehrkraft am beruflichen Schulzentrum Amberg und Fachmitarbeiter für Informatik an der MB-Dienststelle für FOSBOS in Ostbayern. Er promovierte nach seinem Referendariat und ersten Jahren am BSZ Amberg im Rahmen einer Abordnung an den Lehrstuhl Prof. Dr. Karl Wilbers an der FAU zum Thema „Implementierung von ERP-Systemen im Unterricht an beruflichen Schulen“.
Markus Lötzsch
Hauptgeschäftsführer der IHK Nürnberg für Mittelfranken
Nach Abschluss einer Ausbildung zum Bankkaufmann in Frankfurt/M. absolvierte Markus Lötzsch ein Studium der Rechtswissenschaften. Tätigkeiten in einer Rechtsanwaltskanzlei in München und im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie folgten Stationen als Stellvertretender Geschäftsführer der Bayern International GmbH und als Vorsitzender der Geschäftsführung der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH. Seit 2008 ist Markus Lötzsch Hauptgeschäftsführer der IHK Nürnberg für Mittelfranken, der Organisation von ca. 145.000 Mitgliedsunternehmen. Das Credo der IHK Nürnberg lautet „Wirtschaft in Eigenverantwortung“. Die Leitlinien des Ehrbaren Kaufmanns und die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen sind grundlegende Themen, mit denen Markus Lötzsch sich befasst.